Buch des Monats Januar

Tschick - Wolfgang Herrndorf

Inhalt:

Maik wird den Sommer alleine in dem grossen Haus in Marzahn verbringen. Seine Mutter fährt wieder einmal in die Beautyklinik, wie sie die Entzugsklinik selber nennt. Und der Vater fährt mit seiner jungen Assistentin auf Geschäftsreise.
Dann taucht Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, zusammen mit einem geklauten Lada bei Maik auf. Er schlägt ihm vor in die Walachei zu seinem Grossvater zu fahren. Obwohl beide nicht genau wissen wo diese Walachei sein soll, begeben sie sich auf die Reise.
Der Roadtrip quer durch das wilde Ostdeutschland beginnt. Sie begegnen auf der Reise verrückten Typen, so zum Beispiel einer fünfköpfigen Familie bei der sie zu Mittag essen dürfen oder Isa, einem Mädchen von der Müllkippe.
Auch gibt es viele Aufgaben und Probleme zu lösen. Als der Tank des Ladas leer ist, muss neues Benzin her. Aus den Filmen kennen sie einen Trick bei dem man das Benzin ansaugt. Doch wie funktioniert den der jetzt genau?

Zitate:

„Du kannst nicht viel von deiner Mutter lernen. Aber das kannst du von deiner Mutter lernen. Erstens, man kann über alles reden. Und zweitens, was die Leute denken, ist scheissegal.“ (S.28)
„[...] und dann stand ich eine Weile alleine vor unserem Haus in der Nacht, über mir die Sterne. Und das war das Beste an diesem Tag: dass er endlich zu Ende war.“ (S.78)
„Ihre Beine hingen aus der offenen Tür einer alten Wohnzimmerschrankwand. Sie rief irgendetwas in unsere Richtung. Was?, rief ich. Ihr Schwachköpfe!, rief sie. Bist du bescheuert? Du hast mich gehört, Schwachkopf! Und dein Freund ist auch ein Schwachkopf!“ (S.151)
„Seit ich klein war, hatte mein Vater mir beigebracht, dass die Welt schlecht ist. Die Welt ist schlecht und der Mensch ist auch schlecht. Trau keinem, geh nicht mit Fremden und so weiter.“ (S.209)

Meine Meinung:

Tschick ist eines meiner Lieblingsbücher. Herrndorf schafft es die Jugendzeit wieder aufleben zu lassen mit seiner einfachen, lockeren Sprache. Die Idee zu diesem Plot kam ihm anscheinend als er überlegte, was seine Lieblingsbücher in der Kindheit waren. Das war zum Beispiel Huckleberry Finn. Dann stellte er fest, dass es in diesen Büchern immer darum ging, dass die Erwachsenen schnell aus dem Spiel geschafft wurden, sowie dass es ein grosses Wasser und eine grosse Reise gab. Letztes Jahr, 2017, kam zudem eine Verfilmung des Romans in die Kinos. Fatih Akin versuchte die Gefühle und Stimmungen ausschliesslich mit Bildern herüberzubringen.
Was ich hier sehr gelungen finde ist die Musik. So wechseln sich sehr häufig Screen- und Sourcemusik ab. Das heisst die Musik die zum Beispiel im Film im Radio läuft und jene die im Schnitt noch eingefügt wurde.
Hier der Trailer: